„Einem Schwein?“, fragt Rosa.
„Ja, einem Schwein.“
„Das sind keine Schweineknochen.“
„Ein Hund wir sie verbuddelt haben.“
Beide senken den Blick in das Erdloch. „So tief gräbt kein Hund.“
… ist eine glänzend geschriebene Reise durch menschliche Abgründe. Das ist wörtlich zu nehmen, denn die Geschichte beginnt tatsächlich zwei Meter unterhalb der Erdoberfläche in Frau Paulys Garten. Dort hat ihre Gärtnerin Rosa Knochen ausgegraben.
„Die sind vom Schwein“, behauptet Frau Pauly. „Das hier jedenfalls war ein Mensch“, hält Rosa dagegen. Sie muss es besser wissen. Sie ist auch noch Friedhofsgärtnerin.
Wer nicht hören will, muss fühlen
Taschenbuch
320 Seiten
ISBN: 978-3492263757
München: Piper
2003/2010
Meinungen
Sie konstruiert vielmehr ihre Krimi-Story so raffiniert, dass der Leser stets gezwungen wird, dem Gang der Dinge vorauseilend, das Netz der Verstrickungen insoweit aufzudröseln, als es ihm für die Lektüre wichtig ist. Durch die raschen, filmisch gecutteten Szenenwechsel innerhalb der fünf Kapitel kommt der Leser ganz schön ins Schwitzen.
In bester angelsächsischer Manier und mit großem Gespür für die menschlichen Fallgruben in unserem Leben erzählt Susanne Mischke eine raffiniert morbide Geschichte um ein viel zu lange gehütetes Familiengeheimnis und dessen verhängnisvolle Folgen.